Lufthansa rüstet Flugzeuge mit aerodynamischer Haifischhaut-Folie aus
Die Lufthansa Group wird als weltweit erste Airline-Gruppe mehr als 20 Langstreckenflugzeuge ihrer Flotte mit aerodynamischer Haifischhaut-Folie ausstatten. Nach dem Vorbild der Natur haben Lufthansa Technik und BASF gemeinsam den funktionalen Oberflächenfilm AeroSHARK für Verkehrsflugzeuge entwickelt. Die Folie ist der mikroskopischen Struktur von Haifischhaut nachempfunden und wird auf die Außenhaut des Flugzeugs geklebt. Sie verringert unmittelbar den Luftwiderstand von Flugzeugen, reduziert den Kerosinverbrauch und damit den CO₂-Ausstoß. Zukünftig sollen die aktuell elf Flugzeuge umfassende Boeing 777F Frachter-Flotte von Lufthansa Cargo sowie bei SWISS alle zwölf Langstreckenflugzeuge des Typs 777-300ER mit der treibstoffsparenden Oberflächentechnologie fliegen.
Nach einem umfassenden Testbetrieb und einem mehrmonatigen Zulassungsverfahren hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) Lufthansa Technik nun eine „Ergänzende Musterzulassung“ (Supplemental Type Certificate, kurz: STC) für den Serieneinsatz dieser Technologie an zwei Modelltypen der Boeing 777 erteilt. Ein erstes mit AeroSHARK ausgerüstetes Flugzeug von SWISS (Kennung: HB-JNH) ist bereits seit Oktober im Liniendienst unterwegs. Im Januar 2023 sollen die nächsten Boeing 777-Flugzeuge in Frankfurt und Zürich mit der neuartigen Folie beklebt werden.
Der treibstoffsparende Oberflächenfilm AeroSHARK
AeroSHARK besteht aus Millionen von rund 50 Mikrometer kleinen Rippen, den sogenannten Riblets. Sie imitieren die Eigenschaften von Haifischhaut und optimieren so die Aerodynamik an strömungsrelevanten Stellen des Flugzeugs wie dem Rumpf oder den Triebwerken. Dadurch wird weniger Treibstoff benötigt. Mit der Beklebung von insgesamt 950 Quadratmetern Außenfläche einer Boeing 777-300ER kann beispielsweise jährlich eine Einsparung von rund 400 Tonnen Kerosin und mehr als 1.200 Tonnen CO₂ erreicht werden.