Weniger Fluglärm durch „GBAS“
Neue Anflugrouten und steilere Anflugwinkel werden künftig den Fluglärm in der Rhein-Main-Region mindern. Mithilfe der neuen Navigationseinrichtung „GBAS“ können Flugzeuge besiedeltes Gebiet besser „umfliegen“. Auch ein steilerer Anflugwinkel (je steiler desto weniger Lärm) ist möglich. Als erstes internationales Luftverkehrsdrehkreuz in Europa hat der Flughafen Frankfurt die neue Technik in Betrieb genommen.
Das „Ground Based Augmentation System“ ermöglicht erstmalig satellitengestützte Präzisionsanflüge. Das ankommende Flugzeug kann so seine Position viel genauer bestimmen, als mit der herkömmlichen Navigation über das so genannte „Instrumentenlandesystem“ (ILS). Außerdem ist das neue System sehr leistungsstark. Die GBAS-Station am Flughafen Frankfurt reicht für alle Landebahnen aus. Sie besteht aus vier GPS-Empfängern, einem Sender und einer Rechnerstation, dem „Shelter“ (siehe Foto).
Um GBAS nutzen zu können, benötigt ein Flugzeug eine entsprechende Ausrüstung. Zurzeit sind allerdings nur wenige Flieger mit der Technik ausgestattet. Ihre Zahl wird sich in den nächsten Jahren kontinuierlich erhöhen. Bei der Lufthansa werden 34 Maschinen der Langstreckenflotte (Boeing B747-8 und Airbus A380) mit GBAS-Empfängern ausgerüstet und können das System ab sofort nutzen. Die neu bestellten Flugzeuge A320 neo und A350 werden mit GBAS-Empfängern ausgerüstet sein.
Fraport, Deutsche Flugsicherung und Lufthansa sind an diesem Projekt beteiligt. Mit Inbetriebnahme des GBAS ist eine weitere Stufe der „Allianz für Lärmschutz“ umgesetzt, die 2012 von der Hessischen Landesregierung und Vertretern der am Flugbetrieb beteiligten Institutionen und Unternehmen unterzeichnet wurde.
Auch „Ja zu FRA!“ nimmt die Fluglärmbelastung im Rhein-Main-Gebiet sehr ernst. Die Träger der Initiative ? Fraport, Lufthansa und Condor ? haben verschiedene Maßnahmen zum Schallschutz ergriffen, um die Belastungen durch den Flugbetrieb zu minimieren. Wie das funktioniert, zeigt auch der Erklärfilm zum Schallschutz am Frankfurter Flughafen. Viele weitere Informationen und Infografiken rund um das Thema bietet auch das Fluglärmportal www.fluglärm-portal.de.