Weltweit unterwegs – im Auftrag des deutschen Filmerbes
Foto: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Für Ernst Szebedits ist der Film nicht nur ein wertvolles kulturelles Gut, sondern auch immer ein Stück Zeitgeschichte, das unbedingt erhalten bleiben sollte. Seit dem 1. Juli 2011 ist Szebedits Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung mit Sitz in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Seit über 50 Jahren widmet sich die Stiftung dem Erhalt, der Pflege und der Zugänglichmachung des deutschen Filmerbes.
Die bedeutenden Bestände umfassen etwa 6.000 Spielfilme, Kurz-, Werbe- und Kulturfilme und reichen dabei von den Anfängen des Stummfilms bis hin zu den frühen 60er-Jahren. In der großen Schatzkammer finden sich grandiose Klassiker des deutschen Kinos wie „Das Cabinet des Dr. Caligari“ (1919/20), „Metropolis“ (1925/26), „Der blaue Engel“ (1929/30) und eine Vielzahl an Filmen bedeutender Regisseure, wie etwa des Namensgebers der Stiftung, Friedrich Wilhelm Murnau, oder von Ernst Lubitsch. Mehr als die Hälfte des Bestands befindet sich im eigenen Archiv, die restlichen Filmbestände verteilen sich über das Filmarchiv des Bundesarchivs und Archive auf der ganzen Welt.
Gerade durch die langjährige Zusammenarbeit mit vielen Partnern aus aller Welt verfügt die Murnau-Stiftung über ein starkes Netzwerk und hat so die Möglichkeit, Quellen und Materialien aus den USA, Russland oder Frankreich zu erhalten – zuletzt bei der digitalen Restaurierung des Films „Der müde Tod“ von Fritz Lang. Diese einzigartigen Bestände zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, das ist Ernst Szebedits Ziel, das er voller Leidenschaft und Ehrgeiz seit mehr als sechs Jahren verfolgt. Welche Bedeutung der Flughafen Frankfurt für den Filmexperten und -liebhaber hat, verrät er im „Ja zu FRA!“-Fragebogen in der kommenden Woche.