„Von der Vielfliegerei ins Homeoffice“
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Inwieweit beeinträchtigt die derzeitige Corona-Krise das Leben unserer „Ja zu FRA!“-Stimmen? Im heutigen Beitrag meldet sich Marilen Maul, Frankfurts erste Weinkönigin, mit ihren persönlichen Erfahrungen zu Wort.
„Als junge Studierende der Rechtswissenschaft und Botschafterin für die Stadt Frankfurt am Main sowie den hiesigen Rheingauer Wein betrifft mich die Corona-Krise zunächst insofern, als dass die Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität geschlossen ist und sämtliche öffentliche Freizeitveranstaltungen abgesagt wurden.
Darüber hinaus bin ich in einer Anwaltskanzlei beschäftigt, die ihren Fokus auf dem Handels- und Gesellschaftsrecht hat – das ist derzeit auch deswegen spannend, weil durch die eingeschränkte Reisemöglichkeit sämtliche Meetings, nicht nur am Standort Frankfurt, sondern auch international, abgesagt bzw. auf Telefon- und Videokonferenzen umgestellt wurden. Das heißt, die sonst immense Flugaktivität steht ausnahmslos still. Von der Vielfliegerei ins Homeoffice. Keine persönlichen Begegnungen mit den Kollegen aus Übersee. […] Für Mitarbeitende einer international agierenden Großkanzlei ist es alltäglich, mit dem Flugzeug unterwegs zu sein. Morgens von FRA nach MUC, nachmittags wieder zurück ins eigene Büro. Am nächsten Tag dann JFK usw. Ein elementarer Bereich des Berufsalltags, auch für uns Juristen, ist somit momentan weggebrochen.
Ein weiterer Themenbereich, der mir sehr am Herzen liegt, ist mein Glaube und die Möglichkeit, diesem Ausdruck zu verleihen. Ich bereite mich nun schon seit zahlreichen Monaten auf meine Taufe, meine Erstkommunion und meine Firmung vor, und diese Sakramente sollten mir, wie ursprünglich geplant, am Karsamstag in der Osternacht im Frankfurter Dom gespendet werden. […] Nun musste ich die Osterprozession am Karsamstag allein zuhause über einen Livestream vor meinem Laptop feiern. […] Zumal eine Reise in die ewige Stadt geplant war, um das Ganze zu krönen. Im Oktober erst war ich von FRA nach Rom gereist und auf den Zauber, der dort im Frühling in der Luft liegt, war ich sehr gespannt. Mit dem Flugzeug binnen kürzester Zeit erreichbar. Im Moment gefühlt, so fern wie nie.
Tja, so ist das nun.
Das Flugzeug als Transportmittel machte die Welt ein wenig kleiner, leichter durchdringbar, facettenreicher, vielleicht auch bunter.“