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„Der Airport bietet mir die Möglichkeit, kurzfristige Aufträge in alle Länder der Erde anzunehmen“
Kurt Linnert
Ob beruflich oder privat − für viele Menschen gehören Flugreisen einfach dazu. Wir haben Persönlichkeiten aus der Region über das Fliegen und den Flughafen gefragt. Hier antwortet Kurt Linnert, Flugkurier für die Kelsterbacher Firma Samedaylogistics GmbH:
Herr Linnert, erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Flug?
Natürlich erinnere ich mich noch an meinen ersten Flug. Das war im Alter von 26 Jahren – also 1978. Für einen jungen Menschen damals etwas spät. Aber als Sohn einer Bauernfamilie und auf dem Land lebend (damals in Biebesheim), verbrachten wir unseren Urlaub eher in Österreich oder in Italien – und reisten immer mit dem Auto an. So war es für mich schon etwas Besonderes, als der Vorstand meines Arbeitgebers (Kreissparkasse Groß-Gerau) mich (damals Werbeleiter des Hauses) als Betreuer für eine Kunden-Studienreise nach Thailand aussuchte. Weitere 15 Reisen folgten in den darauffolgenden Jahren.
Wohin sind Sie von Frankfurt aus das letzte Mal geflogen und warum?
Mein letzter Flug war Mitte Mai für meinen Auftraggeber Samedaylogistics, Kelsterbach und führte mich in die Hauptstadt von Indonesien – nach Jakarta.
Ihr Lieblingsort auf der Welt, den Sie schon gesehen haben?
Das ist natürlich nicht ganz einfach zu beantworten. Aber wenn ich mich festlegen müsste, würde ich Singapur, Hongkong und Chicago als meine Lieblingsziele nennen.
Ihr Lieblingsziel, an dem Sie noch nie gewesen sind?
Südafrika, Johannesburg. Ein Land, eine Stadt, in denen wir in den nächsten Jahren unseren Urlaub mit unseren Freunden verbringen möchten.
Was mögen Sie am Frankfurter Flughafen besonders?
Für mich ist ein Besuch am Flughafen immer ein Eintauchen in eine andere, besondere Welt. Man kann Menschen aus allen Teilen der Welt treffen und beobachten – einfach faszinierend. Und das in unmittelbarer Nähe. Nicht umsonst bezeichnet man den Flughafen auch als „das Tor zur Welt“. Also am Abend einfach mal mit der S-Bahn zum Flughafen fahren und dort ein paar Stunden bei leckerem Essen und einem Glas Wein „Fernweh“ schnuppern.
Was mögen Sie am Airport nicht?
Als „kleiner“ Kommunalpolitiker aus einer Nachbargemeinde des großen Flughafens kennt man natürlich die Sorgen und Nöte der Menschen in den angrenzenden Städten und Gemeinden. Man sollte jedoch bei all der Problematik nicht vergessen, dass der Frankfurter Flughafender größte Arbeitgeber der Region ist und es auf der Welt Flughäfen gibt, die weitaus größere Wohngebiete bei Starts und Landungen überfliegen.
Ist der Flughafen Frankfurt für Sie persönlich wichtig, und warum?
Für einen Flugkurier ist ein Flughafen natürlich wichtig. Ich habe den großen Vorteil, dass ich fast zu Fuß zum Flughafen laufen könnte. Daher ist es mir auch möglich, kurzfristige Aufträge in alle Länder der Erde anzunehmen.
Mit wem auf dem Flughafen würden Sie gern einmal tauschen?
Ich habe bei verschiedenen Besichtigungstouren schon einiges gesehen. So zum Beispiel, wie das Gepäck der Fluggäste befördert wird. Das allein ist schon faszinierend. Aber ein Besuch im Tower bei den Fluglotsen wäre schon ein Wunsch und eine aufregende Erfahrung für mich.
Wem würden Sie gern einmal begegnen?
Wenn man viel im Flieger unterwegs ist, trifft man schon einmal den einen oder anderen Prominenten, wie z. B. den Schauspieler Christoph Waltz. Da ich sehr oft in Chicago bin, würde ich gerne einmal Bastian Schweinsteiger treffen und mich mit ihm austauschen.
Welche drei Gegenstände nehmen Sie immer mit in den Flieger?
Natürlich mein Smartphone, da ich für meinen Auftraggeber immer erreichbar sein und ihn über den Verlauf meines Auftrags informieren muss. Mein Tablet mit den neuesten Filmen, da ich die meisten Filme an Bord bereits gesehen habe. Und natürlich gute Laune und Freundlichkeit. Denn damit kommt man auf der ganzen Welt gut zurecht.
Einfach Renter sein – das ist nichts für Kurt Linnert. Mit 63 Jahren macht er sich selbstständig und bietet seitdem seine Dienste als Flugkurier an. Seine eiligen Kurieraufträge, das Überbringen bzw. Abholen von „Commercial Products“ ,führen ihn in die unterschiedlichsten Länder der Erde. Gerhard Kurt Linnert wurde 1952 im hessischen Gernsheim geboren und landete aus beruflichen Gründen 1982 in Kelsterbach. Insgesamt 41 Jahre arbeitete der gelernte Sparkassenbetriebswirt bei der Kreissparkasse Groß-Gerau, bevor er im Jahr 2009 zum hauptamtlichen Ersten Stadtrat und stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Kelsterbach gewählt wurde. Dieses Amt hat er heute noch ehrenamtlich inne. Er liebt das Fliegen und möchte den vielseitigen und interessanten Job des Flugkuriers ausüben, solange es Gesundheit und Auftragslage zulassen.