Goodbye Bobby!
Foto: Oliver Roesler / Lufthansa
Nach fast fünfzig Jahren verabschiedete sich Lufthansa mit dem Ende des Sommerflugplans am 31. Oktober 2016 von ihrer Boeing-737-Flotte. 1965 bestellte die Airline als weltweit erster Kunde 22 Flugzeuge dieses Typs; insgesamt 148 Flugzeuge wurden es im Laufe der Jahrzehnte schließlich, darunter nahezu alle 737-Generationen. Der Erstflug einer solchen Lufthansa-Boeing fand 1968 statt.
Lufthansa war damals aber nicht nur Erstkunde des Jets, sondern vielmehr Initiator und Antreiber bei der Entwicklung der B737. Ziel war ein neuer Kurz- und Mittelstreckenjet, der sowohl beim Kabinendesign als auch durch die Position der Triebwerke unter den Tragflächen an damalige Langstreckenflugzeuge erinnern sollte. Lufthanseaten, Flugzeugfans und Passagiere verbinden deshalb mit dem Flugzeug ganz besondere Erinnerungen, natürlich auch, weil sie lange Zeit das Erscheinungsbild der Flotte prägte.
Selbst einen Spitznamen haben sie dem Flugzeug mitgegeben: Seit den 1960er-Jahren hört die Boeing 737 auf den Namen Bobby. Das geht auf ein Kinderbuch zurück, in dem eine „kleine“ 737 namens Bobby Kind der größeren Modelle Boeing 707 (Vater) und Boeing 727 (Mutter) war.
Ihren letzten großen Auftritt hatte die Boeing 737-300 der Lufthansa im Sommer 2016, als sie als „Fanhansa“ die deutsche Fußballnationalelf sicher zur EM nach Frankreich brachte.
Der Abschied von Bobby erfolgte im Zuge der Flottenharmonisierung der Lufthansa, die im Kontinentalverkehr künftig ausschließlich Flugzeuge der A320-Familie von Airbus einsetzen wird.