
Flugkurier: Ein Job über den Wolken
Foto: Samedaylogistics (SDL)
Flugkurier Kurt Linnert erzählt über seine Arbeit und gibt Tipps rund um das Fliegen.
„Mein kleiner Trolley steht immer bereit“, sagt Linnert. Denn Spontaneität sei eine Grundvoraussetzung für seinen Job. Der 66-Jährige arbeitet seit gut zwei Jahren als Flugkurier bei Samedaylogistics (SDL) – und weiß, worauf es ankommt.
„Mehr als 40 Jahre habe ich in gehobenen Positionen bei der Sparkasse gearbeitet und dort auch Reisen für Geschäftskunden organisiert“, sagt er. Diese Erfahrungen kämen ihm jetzt zugute. „Es ist wichtig, dass man mit Menschen umgehen kann“, erzählt er. „Wenn man schon beim Einchecken charmant und höflich auftritt, kann das einige Vorteile bringen.“ Zum Beispiel einen besseren Platz sichern.
Denn Zeit ist Geld – und wenn man einen Sitz am Notausgang erwischen kann, kommt man schneller zum Gepäckband. Noch besser ist ein Platz in der Business Class. Wenn diese nicht ausgebucht sei, dürfe er vor der Landung auch schon mal dort Platz nehmen, so Linnert, „um unter den Ersten zu sein, die aussteigen dürfen.“ Hier helfe ein gutes Verhältnis zum Kabinenpersonal.
Überhaupt ist Linnert am Flughafen bekannt wie ein bunter Hund. Denn schüchtern darf man als Flugkurier nicht sein. Englischkenntnisse sind zwar eine weitere Voraussetzung für den Job, aber bei Flügen nach Asien helfen sie nicht notwendigerweise. Dann sucht Linnert sich schon während des Fluges jemanden, der ihm bei der Adresse und Anfahrt Rat geben kann.
Darüber hinaus sind Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit für die Arbeit als Flugkurier unerlässlich. „Ich stehe im ständigen Kontakt mit meiner Firma, damit sie auch den Auftraggeber über die Lieferung auf dem Laufenden halten kann“, sagt Linnert. Richtig schief gegangen sei glücklicherweise noch nie etwas. Manchmal sei die Lieferung auch größer. „Wir hatten mal 30 Pakete. Da waren wir aber zu zweit“, erzählt er.
Während des Fluges gilt für ihn: sich bewegen, wenig essen, viel trinken – aber natürlich keinen Alkohol – und Stutzstrümpfe tragen. „Und ich kann sehr gut schlafen“, fügt Linnert hinzu. Zudem habe er immer seine eigenen Filme dabei, da er die meisten Unterhaltungsprogramme der Fluggesellschaften schon kenne. Den Flughafen Frankfurt besucht er auch in seiner Freizeit regelmäßig mit seiner Frau Heidi. „Wir gehen shoppen, vergleichen Preise und es macht Spaß, Veränderungen festzustellen.“ So werde das Sortiment im Duty-Free-Laden umgeräumt, wenn Flugzeuge aus China und Japan einträfen. Die Arbeit als Flugkurier will er noch ein paar Jahre machen. „Solange es die Auftragslage zulässt und meine Frau mich unterstützt, mache ich das gerne weiter“, sagt Linnert.
Welche Bedeutung der Flughafen Frankfurt für Kurt Linnert hat, verrät er kommende Woche im „Ja zu FRA!“-Fragebogen.