Flughafen Frankfurt hält Europas Frachtverkehr aufrecht

Aus der Not eine Tugend machen: Die mit der Corona-Krise einhergehenden Reisebeschränkungen haben den weltweiten Passagierflugverkehr beinah vollständig lahmgelegt. Der Frankfurter Airport nutzt nun die freien Kapazitäten zur Ausweitung des Luftfrachttransports, um lebenswichtige Lieferketten aufrechtzuerhalten und die Versorgung mit dringend benötigten Gütern sicherzustellen. Das derzeitige Pensum an Frachtflügen zeigt sich rekordverdächtig.

Einen Wegfall von knapp zwei Dritteln des Passagieraufkommens hat die Fraport seit Beginn der Corona-Krise am Flughafen Frankfurt zu verzeichnen. Der drastische Rückgang an Fluggästen stellt zugleich auch einen massiven Einschnitt für den Güterflugverkehr dar, da bisher rund 40 Prozent des gewohnten Frachtvolumens über die Passagierflüge abgewickelt wurden. Der Frankfurter Airport reagiert konstruktiv auf die Ausnahmesituation, indem Passagierjets zu Cargo-Fliegern umfunktioniert werden: Statt wie üblich zehntausende Touristen und Geschäftsleute zu Zielorten auf der ganzen Welt zu bringen, nehmen nun unzählige Pakete mit Atemschutzmasken, Pharmazeutika und anderen medizinischen Hilfsmitteln die Sitzreihen vieler Flugzeuge ein. Die Maschinen werden auch zunehmend mit IT-Produkten beladen, da der Bedarf an Home-Office-Ausstattungen im Zuge der Corona-Pandemie weiterhin ansteigt. In der Woche vor Ostern zählt Fraport 200 Frachtflüge mehr als im Jahresschnitt 2019.

In Frankfurt verfolgen derzeit 22 Fluggesellschaften dieses Modell, allen voran die Lufthansa AG, die ihre Passagiermaschinen teilweise sogar zweckmäßig umrüstet und ganze Kabinenelemente ausbaut, um eine größere Frachtmenge transportieren zu können. Auch bei der Beladung der anwachsenden Frachttransporte ist Teamwork gefragt: Aufgrund des erhöhten Arbeitsaufkommens werden die Ramp Agents zurzeit von Mitarbeitern des Terminalpersonals unterstützt.