
Ein „cooler Job“
Jetzt kommt sie wieder: Die kalte Jahreszeit. Doch die Enteisungsspezialisten für Flugzeuge haben das ganze Jahr über zu tun – und tragen große Verantwortung.
Denn vereiste Tragflächen können die Aerodynamik eines Flugzeugs empfindlich stören. Wenn das Kerosin in den Tanks in großer Flughöhe der Kälte ausgesetzt war, kann am Boden durch das Kondenswasser auf der Oberfläche der Tragflächen eine Eisschicht entstehen, die durchaus gefährlich werden kann. Ob für ein Flugzeug eine Enteisung notwendig ist oder nicht, entscheidet allein der Pilot. Denn er kennt seine Maschine in- und auswendig und beurteilt abhängig von diversen Kriterien – Temperatur, Niederschlag oder Material – , ob er eine Enteisung anfordert.
Wenn ja, treten die Enteisungsspezialisten der Firma N*ICE, eine Beteiligungsgesellschaft von Fraport und Swissport, auf den Plan. Sie enteisen das Flugzeug dann entweder direkt an der Parkposition oder auf speziellen Flächen auf dem Weg zur Startbahn. Wie viel Enteisungsflüssigkeit benötigt wird, richtet sich nicht nur nach der Flugzeuggröße, sondern auch nach der Wetterlage.
Üblicherweise beginnt Mitte Oktober die Hoch-Zeit für die Spezialisten. Manchmal kommt es aber noch im Mai zu Enteisungen. Damit im Winter alles problemlos klappt, wird im Sommer trainiert. Das Training kann bei großer Hitze eine durchaus schweißtreibende Arbeit sein.
Beim Sommer-Training schießt Wasser ohne jegliche Zusätze aus den Düsen. Im Winter hingegen wird das Wasser auf bis zu 80 Grad Celsius erhitzt und mit Enteisungsflüssigkeiten auf Glycol-Basis gemischt – in welchem Verhältnis hängt von der Außentemperatur ab.
Für das Training gibt es ein eigenes Übungsflugzeug. Es steht auf einer Sonderfläche im südlichen Teil des Flughafens. Darüber hinaus gibt es drei Simulatoren, um die Bedienung der rund 70 Spezialfahrzeuge risikofrei zu üben.