100 Jahre ziviler Luftverkehr in Deutschland

Foto: Lufthansa Group

Vor 100 Jahren startete die Deutsche Luftrederei (DLR) den zivilen Flugverkehr in Deutschland mit Flügen zwischen Berlin und Weimar. Die Piloten Degener und Könnecke brachen am 5. Februar 1919 zum ersten innerdeutschen Flug auf. An Bord noch keine Passagiere, dafür aber 4.000 Zeitungen, die von den Piloten damals einfach aus dem offenen Cockpit geworfen wurden. So war der deutsche Luftpostverkehr geboren. Briefe und Postsendungen erreichten den Empfänger noch am selben Tag – eine Sensation. Im ersten Monat beförderte die DLR rund 200 kg Post und über 5.550 kg Zeitungen.

Das neue Verkehrsmittel über den Wolken sorgte für allgemeine Begeisterung und so stiegen nur wenige Tage später die ersten Passagiere hinzu. Der erste Passagierflug dauerte etwa zwei Stunden. Flugbegleiter, Essens- und Getränkeservice gab es damals noch nicht. Dafür gab es aber Pelzmäntel und Pelzhandschuhe, die die Passagiere vor der Kälte schützen sollten, eine Schutzbrille und einen Helm, denn ein Dach hatten die Flugzeuge damals noch nicht. Die erste Flotte bestand aus offenen Doppeldeckern vom Militär. Bereits einige Monate später gab es Ganzmetall-Passagierflugzeuge mit beheizter Kabine, das Cockpit allerdings befand sich weiterhin im Freien.

Im ersten Jahr beförderte die DLR nach eigenen Angaben mehr als 2.900 Fluggäste. Sie eröffnete weitere Strecken und bereits Anfang der 20er Jahre gründeten sich zahlreiche weitere Luftverkehrsunternehmen. Nach ersten Konsolidierungen kam es 1926 zur Gründung der Deutschen Luft Hansa AG, der heutigen Kranichairline Lufthansa.